Stadtexkursion – Die Leistungskurse Geografie erkunden Berlin

Am Mittwoch, dem 15. Dezember, trafen sich die beiden Geografie Leistungskurse der Q1 um sich gemeinsam auf den Weg zu unserer Stadtführung durch Berlin zu machen. Pünktlich um 11:30 Uhr trafen wir uns mit unserem Stadtführer an der Warschauer Straße in Friedrichshain, dem Brennpunkt vieler junger Menschen. Nachdem wir uns kurz orientierten, wo sich was befand, machten wir uns auf den Weg zum RAW-Gelände (Reichsbahnausbesserungswerk-Gelände). Das heute lebendige Gelände mit Clubs, Bars, Künstlerhäusern und verschiedenen Kursen wie Klettern oder Skaten war nicht immer so attraktiv. Nach der Wende lag es leer, da die Stadt ineffizient war, bis Künstler aus Kreuzberg es besetzten und weiterentwickelten. Schlussendlich gehört das Gelände verschiedenen Eigentümern, weshalb es einen Konflikt zwischen dem Bau von neuem Wohnraum oder einem Erhalt der Kultur und der Kreativität gibt. Wir erkundeten das Gelände und fanden dann unseren Weg zur Revaler Straße, an welche das RAW-Gelände grenzt. Unser Stadtführer erzählte uns dann unteranderem von der Berliner Traufhöhe. Diese entspricht 22 Metern, was bedeutet, dass die Wohngebäude, welche Anfang des 20.Jahrhunderts gebaut wurden, maximal eine Höhe der Dachrinnenbegrenzung von 22 Metern haben durften. Das kann man in dem ursprünglichen Arbeiterviertel, Friedrichshain, gut erkennen. Außerdem sprachen wir über den Begriff Gentrifizierung. Gentrifizierung beschreibt den Prozess bei dem die ursprünglich einkommensschwächere Bevölkerung von wohlhabenderen Haushalten verdrängt wird. Wir hatten dieses Thema bereits im Unterricht sehr ausführlich behandelt, weswegen wir darüber bereits viel wussten.

Auf dem Weg zur Oberbaumbrücke machten wir noch einen Halt an der Ecke der Helsingforser Straße und der Marchlewskistraße.  Dort erfuhren wir etwas über die DDR-Plattenbauten und die Berliner Mietshäuser in den 80er Jahren. Von der Oberbaumbrücke aus hatten wir dann Blick auf die Spree mit den Molecule Men und dem Projekt Media Spree (Ansiedelung von Kommunikation- und Medienunternehmen, wie Universal Music am Spreeufer). Danach sind wir die Mühlenstraße entlang, in welcher sich unteranderem auch die East Side Gallery befindet. Schließlich sind wir bei dem Gemälde des sozialistischen Bruderkusses, welches Erich Honecker (DDR) und Leonid Breschnew (Sowjetunion) eng miteinander zeigt (siehe Bild 1), stehengeblieben. Wir hörten unserem Stadtführer zu, der uns weiter Informationen mitgab, bevor wir bei unserem nächsten Stopp den zentralen Blick auf die Mercedes-Benz-Arena auf der einen Seite und auf der anderen Seite auf die Spree hatten. Wir erfuhren von unserem Stadtführer, dass wegen eines neuen Hotel- und Apartmentkomplex ein Teil der Berliner Mauer weichen musste. Dieses Projekt ist sehr umstritten, da die East Side Gallery unter Denkmalschutz steht, jedoch wird das neue Gebäude nun gebaut.

Wir wechselten die Seite der Berliner Mauer, sodass wir nun auf der Spreeseite der Mauer standen, wo die Flächen weiß sind, weil es der ursprüngliche Zustand ist. Vor Ort haben wir ein gemeinsames Gruppenfoto der zwei Kurse gemacht. Unser nächster Stopp war bei dem Heissa Holzmarkt. Dort gab es viele kleine Stände, die aber alle unbelebt waren, da kein Betrieb zu der Uhrzeit war. Wir machten eine Verschnaufpause, setzten uns, aßen und tranken etwas. Der Holzmarkt wurde per Bieterverfahren vergeben, was bedeutet, dass der, der das beste Konzept hatte, es schlussendlich bekam. Nun wurde ein nachhaltiges Projekt umgesetzt, bei welchem eine Musikschule, Restaurants und Bars entstanden. Der Holzmarkt ist ein Beispiel für eine gelungene Stadtentwicklung.

Am Ostbahnhof hatten wir dann nochmal genügend Zeit um uns hinzusetzen und etwas zu essen, bevor wir dann mit der S-Bahn zum Alexanderplatz Bahnhof gefahren sind. Auf dem Alexanderplatz wurde uns erzählt, dass aktuell viele Gebäude um den Platz herum gebaut werden, welche sich am 130 Meter hohen Park Inn Radidson Berlin Hotel orientieren (siehe Bild 2). Die Schwierigkeit dieser Bauten ist jedoch die U-Bahn Linie darunter, da diese hohen Gebäude schließlich viel Stabilität brauchen. Unsere letzten 2 Stopps beinhalteten den Platz vor dem Roten Rathaus, wo noch nicht klar ist, was für ein Nutzen daraus gezogen werden kann und das Nikolaiviertel. Das Nikolaiviertel ist der Ursprung der Stadt und wird auch als Wiege Berlins bezeichnet. Außerdem ist die Nikolaikirche die älteste der gesamten Stadt. Dieses Viertel ist nun ebenfalls durch den Plattenbau der DDR geprägt (siehe Bild 3).

Am Schluss unserer gemeinsamen Exkursion besuchten wir noch eins der Foren des Humboldt Forums und hörten unserem Stadtführer noch ein letztes Mal aufmerksam zu, bevor wir entlassen wurde. Danach sind manche noch auf den Weihnachtsmarkt am roten Rathaus gegangen, haben die Innenstadt von Berlin erkundet oder sind dann nach Hause gefahren.

Helena und Luise

Route 1

Route 2